Stahl, Verstaatlichte und Gernot Preschern

Stahl, Verstaatlichte und Gernot Preschern

von Thomas Philipp

Im November 1985 begann der Crash der VOEST-ALPINE AG. Auslöser dafür war das Offenkundigwerden von Fehlspekulationen der Intertrading GmbH, eines 1978 gegründeten, konzerneigenen Handelshauses. Dessen Umsätze unter der Leitung von Gernot Preschern entwickelten sich zwischen 1981 und 1985 von 4,5 Milliarden Schilling (rd. 330 Millionen Euro) auf 160 Milliarden Schilling (rd. 11,6 Milliarden Euro), endeten allerdings aufgrund von riskanten Erdöl-Spekulationen in einem Desaster.

    Am 26. November 1985 verkündete der damalige Verkehrsminister Ferdinand Lacina einen voraussichtlichen Verlust der VOEST-ALPINE AG von rund 4,2 Milliarden Schilling (rd. 300 Millionen Euro). Die Hälfte davon wurde der Intertrading zugeschrieben, Preschern daraufhin fristlos entlassen. Auch der gesamte Vorstand des Unternehmens und mit ihm Generaldirektor Heribert Apfalter mussten zurücktreten. Der Mitte Februar 1986 präsentierte Statusbericht wies bereits Gesamtverluste von über 11 Milliarden Schilling (rd. 800 Millionen Euro) aus.

    Preschern flüchtete ins Ausland, wurde Ende 1986 gefasst und im März 1991 zu fünf Jahren Haft verurteilt. Apfalter war auch eine der zentralen Figuren in der Ende 1985 aufgedeckten Noricum-Affäre (Illegale Waffenlieferungen an den Irak und den Iran). Er starb 1987, umrankt von Gerüchten, an Herzversagen.

Eine Langversion dieses Textes folgt in Kürze.